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Dennis schrebt!
Formatlos Blog
Friday, 7 December 2007
Besinnliches zur Festzeit
Topic: Dennis schrebt!

Hallo Freunde der gepflegten Unterhaltung,

nun naht sie, die Weihnachtszeit, wo ein jeder leicht melancholisch und nahe am Wasser gebaut das Jahr und die Dinge reflektiert. Dazu habe ich keinen Bock, ich merke dass ich mit zunehmendem Alter eigentlich immer undiplomatischer und zuweilen auch intoleranter werde.

Mancheiner mag das unhoflich nennen, ich finde es realistischer!

Nachdem ich nun wieder einmal ein ganzes Jahr gegen die Mi?stande angemeckert habe, wie ein Don Quichotte die Flugel der privatradio-maroden Windmuhlen zu kappen versuchte und mich teilweise ziemlich aufgeregt habe, bin auch ich in mich gegangen.

Die Misere im Mediensegment alleingestellt und branchenexklusiv zu sehen, heisst die Zusammenhange nicht zu erkennen.

Der gelebte Medien-Schwachsinn ist das direkte Resultat der Verflachung unserer gesamten Gesellschaft. Egal wohin man sieht, ob Werbe-Industrie, TV, Radio oder gesellschaftliche Zusammenhange, die Verflachung und Ent-Menschlichung gewinnt uberall Uberhand.

Fatal ist fur mich dabei, dass der sogenannte Fortschritt dabei immer ein Ruckfall in langst bewaltigt geglaubte Zeiten ist, am Arbeitsmarkt herrschen die Regeln und Gesetze der Manchester-Industralisierung.

Hier wird nicht nur durch Umschichtung von Arbeitslosigkeit in Uberlebensunfahigkeit (Niedriglohnjobs und Zeitarbeit) dem Burger vorgegaukelt es gehe aufwarts, weniger Arbeitslose bedeutet aber in unserer Republik einfach mehr Familien an der Armutsgrenze und darunter!

Mit 40 Jahren gehort man mittlerweile zum alten Eisen, egal in welcher Branche und populistisch wird uberall hinausposaunt, dass dies die Regeln der neuen Zeit sind. Schwachsinnig!

Hier werden lediglich ganz wenige Reiche auf Kosten von Millionen Minderbeguteten immer reicher und die Zahl der wirtschaftlich schlechtgestellteren Burger wachst. Es ist eine Subventionierung der Massenarmut.

Die Politik lasst sich einlullen von der Gross-Industrie und den Konzernen, der Aufschwung muss her.

Aber wer bezahlt denn diesen Aufschwung? Die multinationalen Grosskonzerne, die Industrie?

Nein, der Burger zahlt und hat sich gefalligst mit seiner Situation abzufinden.

Furs neue Jahr wunsche ich mir eine Regierung, die ihren Amtsauftrag, namlich zum Wohle des deutschen Volkes zu wirken und Schaden von den Menschen fernzuhalten, ernst nimmt und sich nicht weiter zum willfahrigen Handlanger der Bosse macht.

Beschamend ist fur mich in diesem Zusammenhang vorallem die Rolle der Sozialdemokratie in Deutschland, jahrzehntelang ja fast jahrhundertelang Verfechter der Rechte des kleinen Mannes in unserer Gesellschaft mutieren die Edel-Sozis jetzt zu den hartesten Abbauern von sozialen Rechten.

Wenn man sich nicht treu bleiben kann, hilft auch die grosse Koalition wenig! Da hatte man nicht an den Machterhalt denken sollen bei der letzten Wahl, sondern hocherhobenen Hauptes den Schwarzen in der Opposition die Holle heissmachen sollen!

Dazu fehlten den Herrschaften offensichtlich die Eier! Und dann wundern sich diese Talente auch noch uber den katastrophalen Mitgliederschwund bei ihrem Verein; der normale Arbeiter kann es sich doch gar nicht mehr leisten Mitglied in dieser Vereinigung zu sein!

Aber nicht nur politisch sondern auch kulturell geht dieses Land vor die Hunde, eine Nation die einen Hermann Hesse, die Mann's, einen Kurt Tucholsky, den Goethe, Wilhelm Busch und weitere Lichtgestalten hervorbrachte, befindet sich zum Jahresende 2007 auf Castingshow-Niveau und die Vordenker dieser Generation heissen Dieter Bohlen und Eva Herrmann.

Das ist nicht nur arm, sondern in hohem Ma?e beschamend und schmerzvoll.

Die Aussicht auf das Erblicken eines jungen Heinrich Boll oder die Auferstehung eines neuen Joseph Beuys ist durch diese Absenkung genauso ausgeschlossen wie die Hoffnung, fur die Jugend dieser Republik andere Lebensvorbilder zu finden als Bushido, Johannes Kerner, Horst Schlammer und Monrose.

Die einzigen musikalischen Hoffnungstrager sind dann wohl der uberstrapazierte Herbie Groenemeyer und die langsam auch etwas alternden Arzte; Gottseidank gibt es wenigstens die! Jan Vetter, wenigstens Du kannst noch die deutsche Sprache veredeln und uns zuweilen unverschnorkelt und ohne Ghetto-Lyrik das Ganze als Solches vermitteln! Dafur liebe ich Dich und Deine Band seit Jahrzehnten!!

Der "sichtbare" Teil unseres Gemeinlebens wird von den Medien zunehmend sensationslustern und bar jedglicher fundierten Recherche nach den Hintergrunden dargestellt.

Je dummer die Grundidee desto mehr Nachahmer!

Jeder Schei? wird da privatwirtschaftlich abgesondert, und was bei den Privaten lauft kupfern die offentlich-rechtlichen Medien gnadenlos schlecht ab.

Wieviele Koch-Shows muss ich mir noch bieten lassen oder wielange noch unterirdischen Bauerngestalten bei der Frauensuche zusehen?

Derweil geilt sich ganz Deutschland am Vorabend bei "Hallo Deutschland", "Explosiv" und weiteren "Magazin-Programmen" an Eltern auf die ihre Kinder toten, Schulamoklaufern und Obdachlosen auf.

Anstatt gemeinsam und solidarisch etwas gegen diese gesellschaftlichen und sozialen Mi?stande zu unternehmen und wieder auf breiter menschlicher Basis zumindest zu versuchen Pravention zu betreiben und Schlimmeres zu verhindern, erweckt die Berichterstattung bei weniger geistig beguterten Mitburgern eher den Drang zum Nachahmertum.

Nach dem Motto "Egal wie schrecklich Deine Tat ist, danach stehst Du im Mittelpunkt!" und jeder Sender macht Dich zum makaberen Superstar.

Und diese Reduzierung des Denkens und der individuellen Reflektion ist das direkte Resultat der Verflachung unserer Gesellschaft. In einem Land wo nur noch materielle Gewinne oder Defizite zahlen (wir geilen uns gleichsam an den Superreichen wie den armsten Schluckern auf). Vorgefuhrt wird jedes Extrem, Wege aus dem Dillema zeigt aber keiner auf.

Und zu Weihnachten?

Zu Weihnachten kaufen wir die Schnappchen die Olli Dietrich (den ich mal richtig gut fand bis er sich zur Travestie-Dirne des Abzockerkonzerns herabliess) uns im Media-Markt anpreist, wir freuen uns uber das nachste High-Tech-Handy und hauen kilowattstunden-geschwangerte Festbeleuchtung ans Haus oder Fenster.

Alles ist gut......

Wieviele Menschen allein am heiligen Abend an Kalte und Unterernahrung in Deutschland jammerlich sterben zeigt uns am nachsten Tag Frau Trojek bei "Hallo Deutschland", im Designerstoff und gut genahrt im warmen Studio.

Ist dies ein Land in dem ich leben will?

Eine gute Frage! Ich habe fur mich die Konsequenz gezogen und bin umgezogen, ich fuhle mich zunehmend unwohler in meiner alten Heimat.

Und wenn ich dann mal vorbeischaue, mochte ich nur ganz schnell wieder weg.

Das wurmt mich.

Trotzdem wunsche ich allen ein gutes Fest, einen anstandigen Rutsch in ein gesundes neues Jahr und offene Augen und Ohren! Tut etwas ehe es zuspat ist!

Dennis


Posted by riasparty at 6:39 AM CET
Updated: Sunday, 9 December 2007 12:43 PM CET
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Sunday, 25 November 2007
Und die Malak zum Dritten......
Topic: Dennis schrebt!

Ich glaube fast, dass sich ein Thema zum Dauerbrenner aller Diskussionsforen und meiner Website herauskristalliesiert; die Ergusse von Deutschlands Berater-Queen Nr. 1, Frau Malak.

Ich fange schon an zu befurchten, dass ihre bewusst dumpfbackenartigen Ergusse einzig dazu dienen, die Person Malak im Gesprach zu halten. Wenn das dass Ziel ist, hat sie es geschafft. Ihr neuester Erguss auf www.radioszene.de ist an Kleingeistigkeit und Engstirnigkeit nicht zu ubertreffen.

Unter der Headline "Warum Horer manchmal nur "Bahnhof" verstehen" belehrt uns die Konigin-Mutter der Niedrig-IQ-Formate uber die korrekte Ausfuhrung eines "Breaks".

 

Zum Beispiel rat sie zum Folgenden: (Meine Randbemerkungen immer nachfolgend)

1. Promotions in jedem Break komplett nachvollziehbar in ein, zwei kurzen Satzen erklaren.

Wen, bitte sehr, interessiert eigentlich noch wann, wie und ob ein Sender irgendetwas promotet?

Es geht im Endeffekt doch sowieso immer nur darum, moglichst intelligenzbefreite Spielereien auf Vorschul-Niveau, stumpfsinnige Konzert-Promotions oder gebuhrenpflichtige Telefon-Spielereien wie bei einer Druckerkolonne an den gepeinigten Horer zu bringen.

Sender die noch immer meinen, die Art von PR absondern zu mussen die Frau Malak und Konsorten propagieren, gehoren abgeschaltet. Basta!

Wenn man eine sog. Promotion in zwei kurzen Satzen erklaren kann, muss dieselbige auch dementsprechend damlich sein.

Da die sog. "Berater" immer alles auf ihr eigenes geistiges Niveau reduzieren mussen, ware die ideale Situation fur die Herrschaften wohl, dass man sowohl bei den Ausfuhrenden (Radiomacher) wie auch beim Horer den gesunden Menschenverstand einfach abschaltet oder gen Null hinunterpegelt.



2. Nie Bezug auf etwas Gesagtes nehmen, ohne den Inhalt des vorangegangen Breaks, auf den man sich bezieht, noch mal kurz zusammenzufassen.

Herrgott, wann werden diese Idioten endlich einmal lernen, dass es durchaus Horer gibt die horenswerte Sachen stringent aufnehmen konnen und dass der durchschnittliche deutsche Radiohorer durchaus in der Lage ist, gewisse Denkprozesse zu verfolgen ohne dass man sich andauernd wiederholt wie im Kindergarten.

Wenn man dann trotzdem etwas noch immer bis zum bitteren Ende erklaren muss, ist es einfach nicht horenswert und sollte weggelassen werden!

Muss man diesen hochbezahlten "Fachkraften" auch immer alles dreimal erklaren ehe sie es verstehen?

Das Einzige was diese Spezialisten wohl ohne fremde Hilfe aufsagen konnen ist ihre Bank-Kontonummer!

 

3. Die Menschen, uber die wir reden, mit einem Halbsatz oder einer Bezeichnung wie ?Schauspielerin?, ?Popsanger?, ?Werbeikone? einfuhren.

Jawohl, so wie "Formel-1 Rennfahrer und siebenfacher Weltmeister Michael Schuhmacher" oder "Disney-Comic-Star Mickey Mouse"; Hallo! Geht es Euch noch gut?

Wenn ein Moderator dem Horer die Zusammenhange innerhalb einer Moderation nicht erklaren kann ohne solche Leitfaden, beherrscht er oder sie seinen oder ihren Job nicht und sollte Gebrauchtwagen verkaufen! Ende der Durchsage!!

Diese These ist insich der beste Beweis fur die Uberflussigkeit des gesamten Beraterstandes.

Sind es nicht oft diese Herrschaften die Moderator XY fur einen Job beim beratenen Sender empfehlen?

Um dann ihren stupiden Kleingeist-Kumpels erst mal erklaren zu mussen wie der Job aussieht?

Wenn die Mitarbeiter der deutschen Sender wieder einmal lernen wurden ihren Job zu machen anstatt sich sektenmassig von irgendwelchen gestrauchelten Mochtegern-Guru's solchen hahnebuchenden Schwachsinn anhoren zu mussen, hatten sich alle Probleme (einschliesslich der "Berater"-Problematik) gelost!



4. Sich selbst weniger wichtig nehmen und nicht grundsatzlich davon ausgehen, dass der Horer unsere Personlichkeitsmerkmale kennt.

Oh, ooohh, uuuhhhh!!! Da in der deutschen Privat-Radiolandschaft sowieso nur noch Claim-Roboter Chancen haben, erubrigt sich aus Beratersicht wohl dieser Erguss.

Weil! Um Personlichkeitsmerkmale zu zeigen brauchte man zuallererst auch mal Personlichkeit.

Und diese Qualitaten sind z.Zt. doch wohl sehr dunn gesaht in unserem frohlichen Format-Radio-Land.

Wie paradox; da fordert eine Frau die Jahrzehntelang jedwede Form der Personifizierung ausrotten wollte auf einmal Personality-Radio.

Ich fasse es nicht, meine Hande sind zu klein.



5. Bei monothematischen Sendungen oder mehrteiligen Interviews in jedem neuen Break in der Anmoderation das Thema noch mal kurz zusammenfassen und immer davon ausgehen, dass der Horer den vorangegangenen Break nicht gehort hat.

Ja, da fuhlt sich der Berater in der Pflicht; so geht das nicht!

Allein schon das Vorhandensein monothematischer Sendungen ist ja soetwas wie der medienpolitische Sundenfall.

Glucklicherweise kommt soetwas ja hauptsachlich bei den offentlich-rechtlichen Sendern vor, und die sind bekannterweise extrem beratungsresistent, Gottseidank!

Wenn sich dieses ultra-debile Gedankengut auch noch in die OR Sender einschleicht (bei einigen sind ja die "Berater" schon am Anklopfen), dann "Gute Nacht Deutschland!"

 

 

Dieses Traktat von Malak ist der endgultige Beweis dafur, dass diese Frau anscheinend nichts, aber wirklich uberhaupt nichts von erfolgreicher Kommunikation versteht.

Das wundert nicht weiter, ihr Horizont befindet sich anscheinend in Zentimeter-Abstand von ihrer Nasenspitze.

Ich fange jetzt auch langsam an zu verstehen, wo das Missverstandnis begraben liegt.

Ich und viele durchaus gebildete und erfahrene Radioleute, wie Elmar Horig und Gotz Alsmann, versuchen einen Weg aus der offensichtlichen Krise des privaten Rundfunks zu finden und dieses wunderschone Medium wieder horenswert und wirtschaftlich erfolgreich zu machen.

Frau M. hingegen lebt in einer Welt der wir nicht gewahr werden konnen, weil es sie in der Realitat einfach nicht gibt und unser geistiges Niveau nicht ungefahrdet soweit absenkbar ist ohne Dehydrationsgefahr.

Sie glaubt anscheinend wirklich fest daran, dass alle Dumpfscheisse die das sogenannte deutsche Beratertum in den letzten zwei Jahrzehnten hochbezahlt abgesondert hat, erfogreiche Wege vorzeigt, im Rundfunk zu kommunizieren. Dass Erfolg nur durch Reduktion und Absenkung erreicht werden kann.

Dass uns "Berater" bisher einzig und allein die grossten Niveauabsenkungen und Horerzahlverluste in der Gesamtgeschichte des Rundfunks gebracht haben und die einzigen Spitzenwerte, die Hohe ihrer Honorarforderungen sind, scheint an der unfehlbaren Frau vorbeigegangen zu sein.

Wenn das eigene Handeln ein Spiegelbild des geistigen und gesellschaftlichen Niveaus der Ausfuhrenden sein sollte, spielt das deutsche Beratertum unter geistiger Mitfuhrung und Navigation von Frau Malak eindeutig in der Putzfrauen-Liga!

Damit wir uns richtig verstehen, es geht hier nicht einzig um diese Dame, sie ist nur bedauernswerterweise soetwas wie die "Emily" der Medien-Kleingeister, eine Art Jeanne d' Arc fur Fussganger und Dunnbrettbohrer.

Sind die Playlists so klein weil der durchschnittliche Berater nicht uber die Zahl 200 hinaus denken kann?

Klingt jeder Sender gleich weil wir gezwungen werden sollen, die kleinburgerlichen Vorstellungen von Kommunikation an das nichtvorhandene Anspruchsdenken der sog. "Berater" anzupassen?

Ich werde mich nicht auf dieses unterirdische Niveau gleichschalten lassen!

Die grosse Frage die sich stellt ist aber eine andere, "Warum bezahlen Konzerne und Gesellschafter diesen, erwiesenermassen absolut unfahigen, Dummschwatzern horrende Honorare dafur, dass sie die Arbeit hochbezahlter Firmen-Executives so gravierend bestimmen und beeinflussen. Mit Ziffern und "Tatsachen" die eher nach dem Gieskannen-Prinzip beschafft werden. Wozu dann bitte Geschaftsfuhrer und PD's?", kann auch schon in den Fuhrungsriegen keiner mehr denken?

Warum stellt sich ganz Radio-Deutschland brav in die Reihe zur eigenen Kreuzigung (bitte unbedingt "Das Leben des Brian" sehen) um dem eigenen Untergang mit einem Lacheln im Gesicht entgegenzutreten?

"Der nachste bitte, und jeder nur ein Kreuz!". Always look on the bright side of life, dudub, dubdubidubiduuub!

Ein frohes Fest, King.

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Posted by riasparty at 9:18 AM CET
Updated: Tuesday, 27 November 2007 11:10 PM CET
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Wednesday, 14 November 2007
Die Sicht der Dinge
Topic: Dennis schrebt!

Nach einem langen Abend mit ausländischen Freunden und einem sehr guten Gespräch über Medien und ihr Wirken auf die Gesellschaft, komme ich zu dem Schluss dass viele deutsche Macher ihr Metier mit Scheuklappen und ohne jegliches Nachdenken betreiben.

Ein gutes Argument eines tschechischen Freundes der zwei Radiosender besitzt war, dass die Rentabilität eines Mediums direkt an die Affinität des Nutzers gebunden ist. W.h.: nur wer emotional an ein Produkt gebunden ist und dieses bewusst nutzt, wird diese Nutzung auch dauerhaft und loyal umsetzen.

Wer also in einem Radiosender eine emotionale und seelische "Heimat" findet, diesen Sender gezielt hört und loyal nutzt wird damit auf Dauer auch dem Betreiber des Mediums und den Werbekunden ein guter Rezipient sein.

Eine interessante Sicht der Dinge; und wahr zudem, denn.... nur eine konsumpotente Hörerschaft mit dem Willen, sich mit den Inhalten und Zielen eines Senders dauerhaft zu indentifizieren wird im Endeffekt auch eine homogene Zielgruppe für die Werbekunden Desgleichen sein.

Abgesehen vom Weitblick dieser Erkenntnis, frei von der Präpotenz beraterorientierter Allerwelts-Wahrheiten, zeugt dies auch von einer erfrischend klaren Denkweise.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs, in dem ich die deutsche Versessenheit auf Kontrolle der Protagonisten und Formathörigkeit ansprach, erntete ich mildes Lachen bei meinen Freunden.

"Ja, das kenne ich" sagte mir der Inhaber des erfolgreichsten Radiosenders in Brno, "ich hatte mal eine deutsche Beraterfirma bei mir *(den Namen lassen wir hier mal weg, sonst bekomme ich böse Post aus Nürnberg) , die wollten mir erzählen wie der tschechische Hörer funktioniert. Das habe ich mir angehört und dann sofort entschieden dass diese Idioten mir nicht ins Haus kommen. Warum liebt Ihr Deutschen immer denjenigen mit der grössten Klappe und der schmerzensten Arroganz? Wisst Ihr nicht selbst am besten wie ihr Euer Geschäft, in das Ihr Euer teures Geld investiert habt, betreibt?"

 Mit unglaublichem Scharfsinn hatte da ein, wahrscheinlich von deutschen "Medien-Profi's" mild belächelter, Mittelständler aus Tschechien die ganze Wahrheit mit einem Satz und einer Frage auf dem Tisch gepackt. Einfach so, nebenbei. 

Jahrzehntelanger Kampf gegen Windmühlen wurde so für mich in ein paar Stunden auf einmal wieder wichtig. Weil, ich erfuhr von Menschen die mich und meine Meinung und mein "Vorleben" überhaupt nicht kannten, dass ich doch scheinbar Recht habe mit meiner Kritik und meiner Anprangerung der Zustände.

Da habe ich mich gefragt wann ich zum letzten Mal bei ein paar Flaschen Wein mit Gleichgesinnten aus meiner Branche zusammensaß und einfach wertfrei über unser Medium gesprochen habe, intelligent über die "Basics" unseres Handelns gesprochen habe; über Seele und Inhalt, Emotionen und Einmaligkeit nachgedacht habe.

Zu meiner Ernüchterung musste ich erkennen, dass dies das letzte Mal im Jahr 1987 geschehen war als ich mit meinem väterlichen Freund Siggi Schmidt-Joos und seiner Frau Kathrin ungehemmt über  unseren Job diskutierte.

Das einzige was dem nahekommt sind meine Nachmittagsrunden mit meinem Buddy Rik DeLisle am Küchentisch in Berlin-Lichterfelde; da aber reden wir schon gar nicht mehr über das Branchen-Geschehen, es gibt wichtigeres!

Vielleicht haben wir einfach verlernt ohne Angst über unseren Beruf zu reden.

 

Dennis 

 

 

 


Posted by riasparty at 2:57 AM CET
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Tuesday, 13 November 2007
Das Blog
Topic: Dennis schrebt!

Guten Tag!

Jetzt ist also das  Blog errichtet. Ich werde schnellstmöglich die Sache mit Inhalt füllen. Kurz Geduld bitte! Dennis.

 


Posted by riasparty at 10:47 PM CET
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